Bahnhofsmission
Die Rechte an dem Bild liegen bei der Bahnhofsmission Tübingen.

Ende Mai besuchte Daniela Stumpe, die Leiterin der Bahnhofsmission Tübingen, die Jahrgangsstufe 2 katholische Religion. Im Zuge der Einheit „Soziale Gerechtigkeit“ diente die Bahnhofsmission als Beispiel für die ökumenische Umsetzung von sozialen Diensten im Alltag.

Frau Stumpe berichtete zunächst ausführlich von ihrem Team, das sich hauptsächlich aus Ehrenamtlichen zusammensetzt, die tagsüber und im Nachtcafé arbeiten. Sie präsentierte die Bahnhofsmission als einen zentralen Knotenpunkt der sozialen Hilfe und eine  ökumenische Einrichtung, getragen von der evangelischen, katholischen Kirche sowie den Kommunen und dem Land, die von sich selbst sage, dass sie jedem helfe: auf Reisen, in akuten Nöten und in existentiellen Grundlagen.

Die Bahnhofsmission sieht sich der Botschaft des Evangeliums verpflichtet und versteht sich als gelebte Kirche am Bahnhof. Sowohl Auskünfte und Unterstützung, kleine Dienste beim Ein- und Umsteigen, als auch Beratung, Unterstützung im Notfall wie im Fall eines Diebstahls oder Unfalls aber auch regelmäßigere Treffen für einsame, verzweifelte oder kranke Menschen gehören zum Aufgabenbereich der Bahnhofsmission, die in einem kleinen Raum neben dem Hauptbahnhofsgebäude untergebracht ist. Highlights im Alltag sind Gespräche von Menschen, die sonst nie aufeinandertreffen würden und Erfolgsgeschichten, die wieder gesund wurden oder einen Ausweg finden konnten.

Frau Stumpe berichtete in einem zweiten Teil von der Geschichte dieser seelsorglichen Station, die vor ungefähr 100 Jahren begann und für allein reisende Frauen errichtet wurde. Inzwischen gibt es über 100 Bahnhofsmissionen an Bahnhöfen in ganz Deutschland, die je nach Größe und Lage der Stadt variierende Aufgaben von Seelsorge über Flüchtlingshilfe, Drogenberatung und Ersthilfe übernehmen.