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Ohne die typischen Fotografien als visuelle Aufmacher und Dokumente einer Veranstaltung zum Gedenken an die Verbrechen des Nationalsozialismus, die zum oberflächlichen Durchklicken einladen, soll umso bildhafter davon berichtet werden, was sich ein Geschichtskurs am Königin-Charlotte Gymnasium gedacht hat, um der Schulgemeinschaft einen Eindruck von den Ereignissen, Erfahrungen und Lehren des 9. November 1938 zu vermitteln.

Das erste Bild ist das einer engagierten Geschichtsklasse, die den Impuls ihres Lehrers aufgegriffen hat und sich in lebhaften Diskussionen und interessanten Beiträgen ein Konzept für eine Gedenkveranstaltung überlegt hat: Wie soll das funktionieren, das Erinnern? Warum soll überhaupt dieses Ereignisses gedacht werden? Wie stark sollen die Schülerinnen und Schüler emotional einbezogen werden? Das waren die großen Fragen, die es zu klären galt.

Das zweite Bild ist der konstruierte Raum voller nachdenklich machender Bilder aus der Zeit, die bekannten Bilder brennender Synagogen und zerstörter Läden, die nachdenklich stimmen.

Das dritte Bild ist eine andächtig lauschende Schulgemeinschaft, die sich komplett in der Aula versammelt hat, herausgerissen aus dem Schulalltag, ohne genau zu wissen, was sie erwartet - Gedenken als Störung des routinierten Alltags. Aufgeschreckt werden sie durch auditive Elemente, brennendes Feuer und klirrendes Glas.

Bild vier: Eine Schülerin und zwei Schüler tragen Erfahrungsberichte aus der jüdischen Bevölkerung Stuttgarts vor, was sie erleben mussten, wie sich das anfühlte drangsaliert, beraubt und misshandelt worden zu sein. Das wirkt und wirft gleichzeitig viele Fragen auf.

Bild fünf: Ein Schüler übernimmt alleine die Bühne, zeigt Haltung und schlägt den Bogen in die Gegenwart. Viele Juden wollten fliehen nach diesem Gewaltausbruch und man versagte ihnen in vielen Ländern die Einreise und das Asyl. Doch nicht nur die hier anklingende Flüchtlingspolitik unserer Zeit, sondern auch die Frage nach dem  Rechtsruck und dem Auftreten offener Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit erschüttern die offene und tolerante Gesellschaft, für die es umso mehr gilt Farbe zu bekennen und für Toleranz und Offenheit einzustehen.

Alle weiteren Bilder entziehen sich der Wahrnehmung, nämlich was jede Schülerin und jeder Schüler aus einer solchen Veranstaltung mitgenommen hat. Fragen, Diskussionen und Austausch waren jedoch Gegenstand vieler Stunden im Anschluss an diese Gedenkveranstaltung.

Vielen Dank allen Mitwirkenden, die ein beeindruckendes Engagement an den Tag gelegt haben.

Arne Lang

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